Falco subbuteo
Aussehen
Der Baumfalke ist nach dem Turmfalken die zweithäufigste Falkenart in Deutschland. Seine Größe variiert von 30 bis 36 cm, die Flügelspannweite zwischen 70 und 85 cm. Das Gewicht liegt zwischen 140 und 350 Gramm. Das Weibchen ist größer und schwerer als das Männchen. Das Rückengefieder ist dunkelgrau, am Bauch hell mit dunklen Flecken. Der Kopf ist ebenfalls dunkel, mit hellen Wangen, die von einem dunklen Bartstreif durchzogen sind. Das auffälligste Merkmal des Baumfalken sind seine orangeroten „Hosen“.
Baumfalke – Verbreitung und Lebensraum
Der Baumfalke ist im gesamten Europa, über Asien bis nach Japan verbreitet. Er ist ein ausgeprägter Langstreckenzieher, die europäischen Populationen überwintern im südlichen Teil Afrikas. Als Lebensraum bevorzugt er halboffene Landschaften und ist selten in dichten Waldbeständen zu finden, anders als sein Name es vermuten lässt.
Biologie und Lebensweise
Nachdem der Baumfalke im April aus seinen Überwinterungsgebiete zurückgekehrt ist, beginnt die Brutzeit im Juni. Das Weibchen legt 2-4 Eier in verlassenen Krähen- oder Elsternestern oder auch an Hochspannungsmasten. Nach ca. 28 Tagen schlüpfen die Jungen und werden nach einem weiteren Monat flügge. Ab Mitte August verlassen die Baumfalken dann die Brutreviere und ziehen Richtung Süden.
Im Gegensatz zum Turmfalken ernährt sich der Baumfalke hauptsächlich von Insekten, die er im Gleit- oder Segelflug aus der Luft fängt. Er jagt aber mitunter auch kleinere Vögel. Zu seinen Prädatoren gehören hauptsächlich der Habicht und Marder, die auch sehr hochgelegene Horste erreichen können.
Baumfalken können bis zu 15 Jahre alt werden.
Baumfalke – Gefährdung
Der Bestand ist rückläufig was vor allem in der Abnahme von Insekten als Nahrung begründet liegt. Weitere Gefährdungsfaktoren sind die Kollision mit Stromleitungen, Windkraftanlagen oder Fahrzeugen. Aber auch die Bejagung, insbesondere in den Migrations- und Überwinterungsgebieten, spielt eine Rolle.
Der Baumfalke ist sowohl nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL), als auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) eine streng zu schützende Art. Sie steht auf der Roten Liste in Kategorie 3 – gefährdet.