Eisvogel

Alcedo atthis

Der Eisvogel ist der einzige aus der Familie der Eisvögel (Alcedinidae), der auch in Mitteleuropa beheimatet ist. Er hat eine Körpergröße von etwa 16 bis 18cm, eine Flügelspannweite von ca. 25 cm und wiegt etwa 35 bis 40 Gramm. Der Schnabel ist ca. 4 cm lang und spitz. An der Oberseite schillert das Gefieder intensiv blau bis türkisfarben mit einem leuchtend blauen Streifen auf dem Rücken. Die Unterseite ist, mit Ausnahme eines weißen Kehlfleckes, rostrot bis hellbraun. Der Kopf ist auf der Oberseite und an einem Streifen unterhalb des Auges ebenfalls türkis schillernd, sonst rostrot und mit weißen Halsseitenflecken gezeichnet. 

Zwei Eisvögel auf einem Ast.

Verbreitung und Lebensraum

Eisvögel kommen in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordwestafrikas vor. Sie leben an fließenden, aber auch stehenden klaren Gewässern, die möglichst mit Gehölzen gesäumt sind.

Biologie und Lebensweise

Von den Sitzwarten aus jagt der Eisvogel Fische, Wasserinsekten, Krebse oder Kaulquappen mit der Methode des Stoßtauchens. Sein Ruf ist kurz und scharf ähnlich „tiht“ oder „ti-it“. In der Balzzeit sind Eisvögel sehr ruffreudig, dann fliegen sie laut rufend an Gewässern entlang und verfolgen sich gegenseitig dicht über der Wasseroberfläche. Die Männchen präsentieren dem Weibchen kleine Fische um ihre Gunst zu erlangen. In der Brutzeit leben Eisvögel meist monogam.

Zum Nisten graben sie gemeinsam mit ihren Schnäbel in senkrechte Lehm- oder Sandhängen eine Höhle. Der Bau kann bis zu drei Wochen beanspruchen. In diese Höhle werden 6 bis 8 weiße Eier gelegt und ca. drei Wochen bebrütet. Nach weiteren drei bis vier Wochen wird der Nachwuchs flügge. Im Anschluss erfolgt dann eine zweite Brut, in seltenen Fällen auch eine dritte. 

Gefährdung

Eisvögel unterliegen einer hohen Sterblichkeit. 30 bis 40 Prozent der Brut gehen aufgrund von Hochwasser oder Nesträubern verloren. Und nur 20 Prozent der Jungvögel überleben bis zur ersten Brutsaison. Nur wenige Eisvögel werden 3 Jahre,  in sehr seltenen Fällen 5 Jahre alt. Die Jungvögel suchen sich im Anschluss ein neues Revier und legen bei ihren Wanderungen bis zu 1000 km zurück. 

In der Vergangenheit wurden die Eisvögel von Fischern bejagt oder weil seine Federn zum Schmuck verwendet wurden. Heute ist er aufgrund der Zerstörung seines Lebensraums bedroht. Der Großteil aller Flüsse und Bäche in Europa wurden begradigt und reguliert und die Wasserqualität ist oft nicht ausreichend gut. Der Eisvogel ist gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 7 und Nr. 14 BNatSchG eine in Deutschland streng geschützte Art.