Gelbbauchunke

Bombina variegata

Gelbbauchunke seitlich fotografiert, so dass die gelbliche Färbung an der Unterseite, sowie die bräunliche Färbung der Oberseite zu sehen ist.
Gelbbauchunke seitlich fotografiert, so dass die gelbliche Färbung an der Unterseite, sowie die bräunliche Färbung der Oberseite zu sehen ist.
Gelbbauchunke im Wasser, der Kopf ist oberhalb der Wasserfläche. Gut sichtbar sind die herzförmigen Pupillen.
Gelbbauchunke im Wasser: Besonderes Merkmal sind die herzförmigen Pupillen.

Aussehen

Die Oberseite der Gelbbauchunke ist unauffällig bräunlich gefärbt, ihr Bauch hingegen ist leuchtend gelb mit schwarzen Flecken. Sie ist zwischen 3,5 und 5,5 cm groß. Ein besonderes Merkmal sind die herzförmigen Pupillen.

Verbreitung und Lebensraum

Die Art lebt im Gegensatz zur Rotbauchunke im Berg- und Hügelland in der Mitte und im Süden Europas, ihre nördliche Verbreitungsgrenze liegt im niedersächsischem Weser-Leine-Bergland. 

Sie ist eine ausgesprochene Pionierart und ihre Primärhabitate sind dynamische Bach- und Flussauen. Da diese immer seltener werden besiedelt sie zunehmend Sekundärlebensräume wie besonnte Pfützen, schmale Wassergräben oder temporäre Kleingewässer, zum Beispiel in Kies-, Sand- oder Tongruben.

Biologie und Lebensweise

Die Art ist dämmerungs- und nachtaktiv. In dieser Zeit jagt sie Insekten wie Käfer, Ameisen oder auch Zweiflügler.

Zur Paarungszeit im späten Frühling bzw. frühem Sommer rufen die Männchen „uh…uh…uh“. Die Rufe sind relativ leise, da die Gelbunken keine Schallblasen besitzen. Die Weibchen laichen bis zu dreimal im Jahr, die Zeit ist eng an starke Regenfälle gekoppelt, da meist erst dann die benötigten temporären Kleinstgewässer entstehen. Die Entwicklungszeit der Larven liegt zwischen 41 und 67 Tagen. Die Gelbbauchunke überwintert in der Zeit von Oktober bis Ende März in frostsicheren Quartieren.

Gelbbauchunke unter Wasser, stösst sich gerade vom Boden ab und schwimmt Richtung Wasseroberfläche.
Gelbbauchunke unter Wasser.
Gelbbauchunke, die sich in Abwehrhaltung befindet, der sogenannten Kahnstellung.
Gelbbauchunke, die sich in Abwehrhaltung befindet, der sogenannten Kahnstellung.

Gefährdung

In ihrem Bestand ist die Gelbbauchunke in Deutschland stark gefährdet. Die Gründe hierfür sind in erster Linie der Verlust von Lebensräumen aufgrund des Wegfalls von dynamischen Überschwemmungsflächen, Verlandung der Kleinstgewässer sowie die Verbuschung mit der einhergehenden Verschattung der Uferbereiche. Weitere Gefährdungs-faktoren sind die Entwässerung von Grünflächen, ein sinkender Grundwasserpegel, der Einsatz von Dünger und Pestiziden und auch klimatische Veränderungen, die zu einer frühzeitigen Austrocknung der Laichgewässer führen. Eine weitere Problematik liegt in der starken Fragmentierung der Lebensräume die zu einem fehlenden genetischen Austausch der isolierten Lokalpopulationen führt.

Deutschland hat bei dem Schutz der Art eine besondere Verantwortung, da ca. 15% des Gesamtareals der Gelbbauchunke in Deutschland liegt. Die Gelbbauchunke ist sowohl nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL), als auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) eine streng zu schützende Art.

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