Kiebitz

Vanellus vanellus

Aussehen

Der Kiebitz gehört zur Familie der Regenpfeifer und ist ein Watvogel. Er erreicht eine Größe von 28 bis 31 cm und eine Spannweite von 70 bis 80 cm. Sein Gefieder ist schimmernd grün-grau am Rücken mit einem blau-violettem Schulterfleck, der Bauch ist weiß. Über der Brust hat er ein schwarzes Band. Sein auffälligstes Merkmal ist die Kopfhaube mit zwei langen Federzipfeln, die als Holle bezeichnet wird.

Den Namen hat er aufgrund seines unverkennbaren Rufs „kiju-wit“ erhalten. Auch sein Flugbild ist unverwechselbar mit lockeren Flügelschlägen und auffällig abgerundeten Flügelspitze.

Kiebitz (Vanellus vanellus) auf dem Boden.

Kiebitz – Verbreitung und Lebensraum

Kiebitze gehören zu den Kurzstreckenziehern und sind unter den ersten Vögeln, die im Frühjahr (ab März) in die Sommergebiete zurückkehren. Der Kiebitz bevorzugt offenes, flaches und feuchtes Dauergrünland, Wiesen, Weiden und Überschwemmungsflächen.

Kiebitz auf einer Wiese.
Kiebitz im Flug fotografiert. Im Hintergrund strahlend blauer Himmel.

Biologie und Lebensweise

Kiebitze brüten in Feuchtwiesen, auf Weiden und in Marschlanden in kleinen Gruppen von zwei bis 20 Paaren. Während der Balz vollführen die Männchen spektakuläre Flüge und machen verschiedene Brutmulden, die mit Halmen und anderen Pflanzenteilen ausgekleidet werden. Das Weibchen sucht sich eine Mulde aus und legt vier Eier hinein. Beide Eltern brüten die Eier 21 bis 28 Tage aus und auch beide kümmern sich um die Aufzucht der Jungen. Diese verlassen schon nach wenigen Stunden das Nest. Der Kiebitz bleibt sowohl seinem Partner als auch seinem Standort meist ein Leben lang treu.

Kiebitz mit Jungtieren.
Kiebitz-Küken im Gras.

Der Kiebitz ist tag- und nachtaktiv und ernährt sich hauptsächlich von Insekten, Würmen und anderen wirbellosen Tieren sowie Pflanzenteilen und Samen. Zu den Prädatoren der Bodenbrüter gehören Greifvögel ebenso wie Füchse, Iltise und Waschbären.

Kiebitze können bis zu 18 Jahre alt werden.

Kiebitz – Gefährdung

Der Bestand hat auch in Deutschland stark abgenommen. Die größte Bedrohung ist der Rückgang des Lebensraums durch die intensive Bewirtschaftung der Kulturlandschaften und die Entwässerung von Mooren und Wiesen. 

Der Kiebitz ist sowohl nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL), als auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) eine streng zu schützende Art. Er steht auf der Roten Liste in Kategorie 2 – stark gefährdet.