Bombina bombina
Aussehen
Die Oberseite der Rotbauchunke ist unauffällig grünlich grau-braun gefärbt, am Bauch hat sie hingegen leuchtend rot-orange Flecken, sowie kleine weiße Punkte auf schwarzem Grund. Sie ist zwischen 4,5 und 5 cm groß.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet der Rotbauchunke erstreckt sich über Mittel- und Osteuropa. In Deutschland ist die Art aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Schleswig-Holstein bekannt.
Im Gegensatz zur Gelbbauchunke lebt die Rotbauchunke im Tiefland. Als Pionierart besiedelt sie naturnahe Bach- und Flussauen. Da diese zunehmend seltener werden, nutzt sie auch die Flachwasserbereiche von Seen oder Kiesgruben, aber auch Kleinstgewässer in der Agrarlandschaft als Lebensraum.
Biologie und Lebensweise
In der Dämmerungs- bzw. Nachtzeit ist die Rotbauchunke aktiv und erbeutet neben Insekten wie z.B. Käfer, Mückenlarven und Spinnentieren auch Schnecken.
Ab Mitte März wandert sie von ihren Überwinterungsplätzen im Erdreich oder unter Totholz zu den Laichgewässern. Die Rotbauchunke laicht in größeren und ausdauernden Gewässern, die dicht bewachsen und sonnenexponiert sind. Ab April beginnen die Männchen meist im Chor zu rufen, der Ruf ist ähnlich der Zwergohreule. Die Zeit der Fortpflanzung liegt in den Monaten Mai und Juni, pro Laichvorgang werden 80 bis 300 Eier in geringer Wassertiefe an Pflanzenteile geheftet.
Gefährdung
Die Rotbauchunke ist in Deutschland stark gefährdet. Zu den Gründen zählen insbesondere der Verlust von Lebensräumen und Laichgewässern z.B. durch Deichbau und Flusslaufregulierungen. Weitere Faktoren sind die Absenkung des Grundwasserspiegels, das Ausbringen von Dünger und Pestiziden sowie klimatische Veränderungen. Bei der Wanderung zu den Laichgewässern stellt der Straßenverkehr eine erhebliche Gefahr dar. Die Rotbauchunke ist sowohl nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL), als auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) eine streng zu schützende Art. Sie steht auf der Roten Liste in Kategorie 2 – stark gefährdet.